Besuch bei SAR in Gunzenhausen – ein Unternehmen geht neue, innovative Wege
Landrat Manuel Westphal hat gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Zukunftsinitiative altmühlfranken das Unternehmen SAR in Gunzenhausen besucht. Dabei konnte er sich ein Bild von den neuesten Techniken in der Robotik machen.
„SAR – Steuerung, Automation, Regeltechnik“, wurde Mitte der 1980er Jahre von Konrad Sigl in Dingolfing gegründet. Der weltweit operierende Systemlieferant für die Industrie- und Prozessautomation hat an verschiedenen Standorten in Europa, Afrika, Asien und Amerika mehr als 800 Mitarbeitende. Im Jahr 2005 wurde die DAT Automatisierungstechnik, welche seinen Ursprung in Pappenheimer Ortsteil Übermatzhofen hatte, von SAR übernommen. Seitdem investiert SAR kräftig in Gunzenhausen und seinen aktuell rund 120 Mitarbeitenden am Standort. Seit 2015 ist die Firma in einem Neubau in der Scheupeleinsmühle beheimatet. „Wir sind ein familiengeführtes Unternehmen, welches mit dem Markt wächst und immer das Ziel verfolgt Arbeitsplätze zu sichern“, betont Rainer Schneider-Schnappauf, Niederlassungsleiter von SAR in Gunzenhausen.
Die Automatisierungsstandbeine bei SAR sind vielfältig. Diese reichen von der Prozess- und Umwelttechnik über Sondermaschinenbau und Oberflächensysteme hin zu IT-Services und Robotik. Schwerpunkt und Know-how am Standort in Gunzenhausen sind die Kunststoffsysteme. „Dreiviertel der Belegschaft in Gunzenhausen sind Techniker und Ingenieure. Darin sieht man den hohen Entwicklungs- uns Innovationsgrad, der gerade auch am Standort im Kunststoffsektor vorherrscht. Ein wichtiger Punkt ist die Erschließung neuer Technologiebereiche in neuen Systemen, Verkettung und komplexe Schnittstellen optimal für den Kunden zu programmieren“, so Peter Sudler, Vertriebsleiter Kunststoffsysteme.
Im Sinne des Kunden verfolgt SAR den ganzheitlichen Serviceansatz. Mit dem Ziel, dass Software-Systeme den reibungslosen Ablauf der Produktion – vom Wareneingang bis zur Auslieferung des fertigen Produktes – zuverlässig managen. Zeitgemäße Fertigungssteuerungssysteme planen, steuern und überwachen die Produktion in Echtzeit. Dabei werden fortlaufend Informationen an idealerweise allen Stellen der Produktion gesammelt. So kann für den Kunden ein effizientes Umfeld zwischen Planungs- und Produktionsebene geschaffen werden. „Mehr und mehr rückt hier auch die künstliche Intelligenz in den Fokus“, so Schneider-Schnappauf. SAR erfüllt mit innovativer Automatisierungs- und intelligenter Informationstechnologie und seinem disziplinübergreifenden Ingenieurwissen spezielle Anforderungen fast aller Wirtschaftsbranchen.
Marktreife neuer zukunftsorientierter Technologien
KNEXT ist eine Tochtergesellschaft von SAR, welche hochinnovative Themen in der Robotik begleitet. Mit den KNEXT-Produkten biete SAR für jeden Anwendungsfall ganz individuelle Automatisierungslösungen. Mobile Serviceroboter beispielsweise für Empfang, Messen, für die Begleitung in Kaufhäusern oder zur Unterstützung als Bedienung in Restaurants. Die Reinigungsroboter sind vor allem in Räumlichkeiten mit großen Bodenflächen sinnvoll einzusetzen. Ob in Kaufhäusern, Supermärkten oder auch öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Turnhallen. Geschäftsführer Harald Rohrmoser betont hier, wie wichtig auch die Zusammenarbeit mit Spezialisten anderer Fachbereiche ist: „Wir haben das Know-how in der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, sind aber keine Experten was die richtige Reinigung von ganz unterschiedlichen Böden betrifft. Hier arbeiten wir mit Reinigungsexperten zusammen und konnten damit in vielen Fällen den Verbrauch von Reinigungsmittel um ein Mehrfaches reduzieren, da in der Praxis oftmals viel zu viel Reinigungsmittel eingesetzt wird“. Ein besonderes Highlight sind die vollautomatischen KNEXT Coffee-Bars. Vollautomatisch, bereitet ein Roboter auf acht Quadratmetern Fläche Kaffeespezialitäten zu und bedient die Kunden auch mit Backwaren. In der Praxis beispielsweise in der BMW Welt in München zu bestaunen. Auch im Hinblick auf den vorherrschenden Fachkräftemangel sind solche automatischen Robotersysteme für Unternehmen hochinteressant. Wobei Harald Rohrmoser betont: „Solche Systeme sind nicht als vollständiger Ersatz oder gar Eins-zu-eins-Austausch von Arbeitskräften zu sehen, sondern vielmehr als Ergänzung zur Arbeitskraft und als Arbeitserleichterung“. „Wichtig ist, dass diese zukunftsorientierten Technologien in den Planungen von Neubauten und Modernisierungen von Anfang an mitgedacht werden“, betont Landrat Manuel Westphal. „Bestimmt findet der ein oder andere Roboter auch bei uns im Landkreis zukünftig Anwendung und liefert damit einen echten Mehrwert“, ist Landrat Westphal überzeugt.
In den Schulen Begeisterung für die Robotik wecken
SAR ist mit seinen Robotern in verschiedenen Schulen und Berufsfortbildungszentren in der Region unterwegs. „Wir möchten die Schülerinnen und Schüler für die hochinnovativen Zukunftsthemen rund um Automatisierung und Programmierung begeistern“, so kaufmännische Leiterin Christine Schönweiß. Ausbildungsmöglichkeiten im gewerblich technischen wie auch kaufmännischen Bereich sind im Unternehmen ebenso möglich wie eine Werksstudentenanstellung im Rahmen eines Bachelorstudiums „Auf Wunsch der Auszubildenden und Studierenden sind auch Auslandsaufenthalte an den weltweiten SAR-Standorten möglich. Für viele junge Leute ein interessanter Aspekt“, betont Schönweiß aus Erfahrung.
Zum Bild:
Landrat Manuel Westphal bei der Werksführung mit v. l. Christine Schönweiß (SAR Kaufmännische Leiterin Gunzenhausen), Rainer Schneider-Schnappauf (SAR Niederlassungsleiter Gunzenhausen), Harald Rohrmoser (Geschäftsführer KNEXT), Peter Sudler (SAR Vertriebsleiter Kunststoffsysteme) und den beiden Wirtschaftsförderern des Landkreises Sabine Unterlandstaettner und Sebastian Regensburger