Erntedank & Brauersilvester in Altmühlfranken - 23. Sept. bis 03. Oktober 2016
Auftaktveranstaltung im Brandenburger Hof (Weißenburg)
Reinhören in die Auftaktveranstaltung vom 15.09.2016 (Quelle: Radio 8) und Bilder ansehen.
Erntedank in Altmühlfranken
Das Erntedankfest gilt in vielen Gemeinden als feierlicher Höhepunkt des Herbstes. Seinen Ursprung hat das Erntedankfest schon in vorchristlicher Zeit. Zeitpunkt war die Tag- und Nachtgleiche im Herbst – der 23. September.
Der Dank an die Götter und die verschiedenen Fruchtbarkeitsgeister stand dabei im Mittelpunkt und war mit allerlei Opfergaben verbunden. Heute im christlich geprägten Europa steht auch der Dank an Gott für die Ernteerträge im Vordergrund. Darüber hinaus bringen die Menschen aber auch durch das gemeinsame Feiern ihre Freude an der erfolgreichen Ernte zum Ausdruck. Farbenfrohe Erntedankumzüge und dekorativ aufgestellteFeldfrüchte, Getreide und Obst sind Kennzeichen des Danks, der auch gerne durch Gesang zum Ausdruck gebracht wird. So wird das Kirchenlied „Wir pflügen und wir streuen“ – basierend auf einer Dichtung von Matthias Claudius aus dem Jahr 1783 – auch heute gerne zum Erntedankfest verwendet:
„Wir pflügen und wir streuen“ (Bauernlied)
Der Vorsänger, Hans Westen:
„Wir pflügen und wir streuen
den Samen auf das Land;
doch Wachstum und Gedeihen,
steht nicht in unser Hand.“
Coro, alle Bauern:
„Alle gute Gabe
Kam oben her, von Gott,
Vom schönen blauen Himmel herab!“
Text: Matthias Claudius (Auszug)
Brauersilvester in Altmühlfranken
Als es noch keine künstliche Kühlung gab, durfte nur in den kalten Monaten des Jahres, von Michaeli, also vom 29. September, bis Georgi am 23. April gebraut werden. Die letzten Biere braute man stärker ein und lagerte sie in tiefen, kühlen Kellern.
Aufgrund ihres höheren Stammwürze- und Alkoholgehaltes hielten sie länger und stellten die Bierversorgungfür den Sommer sicher. Das Wirtschaftsjahr für die Brauer endete also im September, wenn das letzte Fass Bier aus dem Keller geholt wurde und begann im Oktober, wenn die Bauern Hopfen und Gersten- beziehungsweise Weizenmalz aus der neuen Ernte lieferten. Die Brauer feierten aus diesem Anlass in diesem Zeitraum ihr Brauersilvester. Mit der Erfindung der Kältemaschine im 19. Jahrhundert wurde nicht nur das Bier gekühlt, sondern auch das sommerliche Brauverbot eingefroren. Wir wollen die Tradition des Brauersilvesters in unserer kulinarischen Aktionswoche wiederaufleben lassen und laden Sie ein, die Vielfalt, Qualität und Reinheit unserer Biere mit leckeren Mahlzeiten rund um’s Bier zu genießen.